In keine geringe Bestürzung wurden am 17. September 1898 auf dem Feld arbeitende Mahlstetter Einwohner versetzt, als sie in den Vormittagsstunden ihren Kirchturm in eine dichte Rauchwolke eingehüllt sahen. Sie glaubten und mussten glauben, dass im Turm ein Brand ausgebrochen sei, konnten aber trotz eifrigen Rauchsuchens eine Branstellen in demselben nicht entdecken. Nachmittags war das Phänomen abermals zu sehen und als man ihm mit einer Handspritze zu Leib rückte, entpuppte es sich als ein kolossaler Schwarm geflügelter Ameisen, deren Auf- und Niederwogen einem qualmenden Rauch gliech, wie ein Ei dem anderen. Derartige Erscheinungen sind überigens nicht so gar selten; wenn einsender nicht irrt, hat sich das Gleiche vor Jahren einmal in einer Bezirksstadt an der Donau ereignet, wo die Täuschung so groß was, dass die Feuerwehr alarmiert wurde und ausrückte bis auch dort das Rätsel sich auf gleich harmlose Weise löste. Da war die Täuschung eine wohl verzeihliche war, ist es auch nicht zu billigen, dass man den Bewohnern der betr. Stadt das epitheton namens "Muckenspritzer" beilegte.
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